Baukunst in Baden
  Schlösser und Burgen am Neckar
 



















 
Der untere Neckar zwischen Bad Wimpfen und Heidelberg, die deutschen Bundesländer Baden-Württemberg und Hessen durchfließend, weist eine Burgen- und Schlösserdichte auf, die für einen Flussabschnitt dieser Länge in Europa einzigartig ist. Bisweilen auf älterem Fundament ruhend, beginnt diese reizvolle Geschichte ab Mitte des 12. Jahrhunderts, in der bekannten Stauferzeit. Zunächst wurde die Kaiserpfalz Wimpfen von den Staufern, u.a. vom berühmten Barbarossa angelegt, mit solcher Ambition, dass sie zur größten Stauferpfalz nördlich der Alpen wurde. Kurze Zeit später wurde Heidelberg angelegt, rasch wachsend, zur Hauptstadt der einflussreichen Kurpfalz aufsteigend.
Am Neckar rund 70 Kilometer voneinander entfernt, bildeten die Kaiserpfalz Wimpfen und Heidelberg zwei gegensätzliche Pole, die gleichsam als Magnet eine gewaltige Anziehungskraft ausübten, Burggründung auf Burggründung entlang des Neckars initiierend. Am Ende des Mittelalters fand sich durchschnittlich alle zwei Kilometer eine Burg! Eine kaum zu übertreffende Dichte.
Auch an weiterer Prominenz war keine Mangelware: zunächst war es das Bistum Worms, das mit Vehemenz ins Neckartal drängte. Auch den Deutschordensritter war die Lage überaus wichtig und so machten sie Schloss Horneck zu einem ihrer wichtigsten Standorte im römisch-deutschen Reich. Und der bekannteste deutsche Ritter, Götz von Berlichingen, nahm auf der Burg Hornberg mit bestem Blick auf den Fluss seine Residenz. 1799 stießen die bis dato unbesiegbaren Truppen Napoleons durch das Neckartal und bissen sich ausgerechnet an der kurpfälzischen Festung Dilsberg vergeblich die Zähne aus. Schließlich war es der badische Großherzog, der in der romantischen Gesinnung des 19. Jahrhunderts Schloss Zwingenberg erwarb.
Wenngleich auch der Barock durch das Neckartal säuselte und manche Burg durch einen Neubau ersetzte oder umbaute, so ist es unbestreitbar das Mittelalter, das als die große Zeit der Schlösser und Burgen am Neckar gelten darf.
Neben der bereits angeführten Quantität kam es auch zu einer nicht nachstehenden Qualität. Das Heidelberger Schloss stieg zur berühmtesten Schlossruine der Welt auf — die Kaiserpfalz in Bad Wimpfen zeigt noch zahlreiche Bauwerke der großen Stauferzeit, ergreift also auch jenseits ihrer schieren Größe — die Mittelburg in Neckarsteinach und vor allem Schloss Hirschhorn gehören zu den schönsten Burgen Hessens, wobei die Verbindung Schloss und Altstadt in Hirschhorn zu den schönsten ganz Deutschlands zählt, gleichsam als wäre hier die Zeit des Mittelalters stehen geblieben — Neckarsteinach zeigt wie an der Schnur gezogen vier(!) Burgen entlang des Neckars, einzigartig für eine deutsche Stadt dieser geringen Größe — Burg Ehrenberg, Burg Guttenberg, Schloss Horneck, Burg Hornberg und die Festung Dilsberg zählen zu den schönsten Burg- und Schlossanlagen in Baden-Württemberg und ganz Süddeutschland — Burg Stolzenfels "präsentiert" eine der gewaltigsten Schildmauern Süddeutschlands — und schließlich ist Schloss Lohrbach schönstes Wasserschloss Baden-Württembergs (neben Schloss Glatt im Schwarzwald), wobei das Wasserschloss Bad Rappenau nur wenig nachsteht.
Wie bei einer Perlenkette reiht sich am unteren Neckar eine sehenswerte Burg an die nächste, eine ideale Ausflugsregion, die das Mittelalter wieder lebendig werden lässt. Mag dieses Büchlein, reich bebildert und mit den notwendigen Grundinformationen ausgestattet, hierbei hilfreicher Begleiter sein.

                              

     
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