Baukunst in Baden
  BADEN | | | BAND 1
 
           Wanderungen durch die Länder Badens

ein Bild
                                                                                                                                                                                                          Altstadt von Gengenbach (Marktplatz)
 

Der Schönheit der alten Städte, alter Orte im Raume Badens soll erinnert werden — umtost von niederschmetternden Peripherien wird man ihrem die feinen Baustile freigebenden Charakter schließlich kaum mehr gewahr.
     Die entscheidende Inspiration, wie der Titel schon verrät, lieferte Theodor Fontane durch sein umfassendes wie beachtliches Werk "Wanderungen durch die Mark Brandenburg". Fontane und seiner Inspiration zu Ehren also der erste Teil der Überschrift.
     Sogleich erzeigte sich, dass das jeweils verfolgte Ziel wohl Ähnlichkeiten, keineswegs aber Kongruenz besaß. Fontane wollte "seinen" Preußen vor allem den seinerzeit kaum vermuteten historischen Reichtum, der beinahe überall in der Mark zu finden war, näher bringen. Nun, Reichtum fand ich auch — alleine gemäß des selbst gesteckten Zieles in Gestalt der alten Orte Badens (Städte, Dörfer, Klöster, Burgen, Schlösser), welchen es gelang die historische Bausubstanz über das demselben feindlich gesinnte 20. Jahrhundert irgendwie zu retten. Kurzum die Baukunst ist das Thema.
     Hierin nun lehnte ich mich mehr an den berühmten Kupferstecher Matthäus Merian an (im Ansinnen, keineswegs im Mittel). Er sah, er bemerkte die große Schönheit der mittelalterlichen Städte und hielt sie durch seine Stiche den Verwüstungen des 30jährigen Krieges entgegen. Verwüstungen, Verunstaltungen brachte auch das 20. Jahrhundert zur genüge — durch Krieg "natürlich", weit mehr aber durch den die Baukunst verspottenden, ihren Wert leugnenden Modernismus. So gleichen die erhaltenen Altstädte, versunken in der modernistischen Belanglosigkeit unendlicher Peripherien (gilt keineswegs nur für Großstädte, ist immer relativ zu betrachten) dem Goldstück in der wulstigen Hand eines frechen Diebes. Nun, dieser Umstand ist nicht mehr zu ändern — alleine die Unterscheidung zwischen Wert und Pein ist wohl noch zu wagen. Und, wer den Modernismus kennt, der weiß natürlich, dass das Goldstück alles andere als sicher ist in jener Hand.
     Wer sich in die 100 ausgewählten Ziele (oder besser niedergeschriebenen Ziele, gesichtet wurde bisher gut das doppelte) hineinklickt, wird sich wohl alsbald über die jeweiligen Überschriften wundern. Da findet sich zum einen die Bezeichnung des Ortes, nun auf diese ist kaum zu verzichten — dann aber längst vergessene Einordnungen wie Hochstift Speyer, Vorderösterreich, Johanniter-Lande und dergleichen. Das nämlich nahm ich doch mit einiger Verwunderung auf, dass der ganz deutlich überwiegende Anteil der erhaltenen Baukunst aus der so gerne belächelten Zeit des mit Beginn des 19. Jahrhunderts zum Großherzogtum Baden entwirrten Fleckenteppichs stammt. Bedenkenswert.
     Soll also auch noch einmal des "überall Liliput!", wie es Karl Julius Weber in seiner Reise durch das Großherzogtum rückblickend ausrief, gedacht werden (weshalb im übrigen Eingemeindungen nicht berücksichtigt wurden, also nur Mut bei der Suche in der alphabetisch sortierten Liste).
     Jener gewichtige Aspekt, denn schließlich geht es dieser Website vor allem um Baukunst, gab dann den Ausschlag für den im ersten Moment ungewöhnlich klingenden zweiten Teil ihres Titels. Bestaunt man badische Baukunst so bestaunt man vor allem das Werk verschiedenster Länder.
     Sei am Ende noch angemerkt, dass hier natürlich kein Fontane ans Werk ging, kein Schriftsteller, sondern eine Person, die man früher ganz unpathetisch "Baumeister" genannt hätte — eine Person also, die sich mit der Niederschrift mehr mühte als tatsächlich reüssierte. Vielleicht kann man's ja nachsehen.


September 2006


                                                                                                                                           

 

 

 

 

 

 
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