Offenburg, sozusagen die Hauptstadt der Ortenau, ist dem Autoren billig eine besondere Stadt, darf er sie doch nichts weniger nennen als seine Geburtsstadt. Allerdings wurden hier nach jener Geburt nur wenige Jahre verlebt, diese auch noch abseits in Vororten (nur der Offenburger kennt sie: Windschläg und Bohlsbach), so dass von der alten Stadt keinerlei Begriff entstehen konnte. Indessen sollte man vermeinen, dass dieses denn doch später nachgeholt, was freilich auch stimmt, alleine es vergingen viele, ja zweifellos zu viele Jahre, bis im Zuge der "Wanderungen" das durchaus Notwendige also endlich vollbracht ward.
Als denn die Grenzen des historischen Offenburg schließlich überschritten, nunmehr besaß die Stadt auch die unvermeidlichen Vorschuss-lorbeeren, fand der Autor doch einiges Gefallen an der gewonnen Altstadt. Im Ganzen ansehnlich gebaut, auch vor objektivem Hintergrunde! Und was nicht minder anziehend, ihre attraktive Geschichte als eine freie Reichsstadt des alten Deutschland.
Was heutigentags als feine landschaftliche Situierung bezeichnet werden darf — Offenburg liegt zu Füssen des sich hoch auftürmenden, immer dumpf schimmernden Mittelschwarzwalds, dabei am Ausgang eines der schönsten badischen Täler, dem Kinzigtal — wurde bei Gründung und Aufstieg der Stadt alleine unter militär- und handelsstrategischen Gesichtspunkten gewahrt: Offenburg, das Tor zum Kinzigtal.
Obgleich die Stadt als Besiedlung gewiss älter, entstammt die erste urkundliche Erwähnung erst dem Jahre 1148. Dann aber begann ein rascher Aufstieg, gipfelnd im reichsstädtischen Privileg, für welches sich denn Friedrich II. keine hundert Jahre später (1240) verantwortlich zeichnete. Zur Festigung ihrer Machtbasis waren die Staufer naturgemäß an der Befestigung der Städte innerhalb ihres Macht- und Einflussbereiches interessiert. Beiderseits des Oberrheines wurden also munter wehrhafte Stadtmauern errichtet, so auch in der nunmehrigen Reichsstadt Offenburg. Es folgten Jahrhunderte in denen die Stadt im wesentlichen prosperierte, bis eben zum unseligen 17. Jahrhundert.
Der 30jährige Krieg setzte seinen alles zerquetschenden Würgegriff an. Dennoch war erstaunlicherweise bereits die Hälfte seiner grauenerfüllten Tage abgelaufen als die strategische Bedeutung der Stadt sie endlich zu einem Zankapfel werden lies. 1632 verleibten sich die Schweden bei ihrem siegreichen Sturm durch Deutschland auch das katholische Offenburg ein. Sie blieben drei Jahre, dann warfen kaiserliche Truppen wieder hinaus. Darüber allerdings verarmte Offenburg vollends — immerhin aber nahmen die Gebäude der Stadt keinen wesentlichen Schaden. Alleine ... auch das sollte sich noch gründlich ändern!
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