Baukunst in Baden
  Hochburg Hachberg
 



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Das Gewaltige ist's, das hier das Sichtbare mit der Vergangenheit verbindet. Aus der gewaltigen Festung, dem Juwel in der Krone der badischen Markgrafen, wurde neben den Schlössern in Heidelberg und Wertheim und den Burgen Hohenbaden (Baden-Baden) und  Rötteln (Lörrach) die gewaltigste Ruine Badens.
     Hoch über Emmendingen, gleichsam eingenistet auf dem Höhenzug zwischen Rheinebene und dem Brettenbachtal, in der dem Hochschwarzwald vorgeschalteten Hügellandschaft, entbreitet sich die bizarre Trümmeranlage, eines der aufregendsten, eines der bedeutsamsten Bauwerke Badens.
     Folgendes seine Geschichte. Die Anfänge der Hochburg Hachberg reichen zurück bis ins 11. Jahrhundert, urkundlich gesichert findet man sie immerhin 1124. 1218, eine Art Neuanfang als Heinrich I. von Baden die Linie der Markgrafen von Baden-Hachberg ins Leben rief, mit Hauptsitz auf unserer Hochburg. 200 Jahre blühte das Geschlecht mehr oder weniger unabhängig, ward am Ende jedoch unverschuldet in tiefe Schulden gefallen. Markgraf Otto II. schließlich sah keinen anderen Ausweg als Burg und Territorium Hachberg zu verkaufen, wenn auch nur an Verwandtschaft, namentlich an den Markgrafen Bernhard I. von Baden. Genau 200 Jahre nach Begründung der hachbergschen Linie musste sie ihre auf eigenes Landesgebiet begründete Souveränität also aufgeben, nachhaltig, bis auf ein kurzes Intermezzo von 1584-90, als sich der junge Markgraf Jakob III. nochmals losreißen konnte.
     Bald schon, im Jahre 1424, hatte die Burg eine erste Bewährungsprobe unter ihrem neuen Besitzer zu bestehen. Der sogenannte Oberrheinische Städtebund unter Führung Basels und Straßburgs trat gegen den Markgrafen und dessen Neuerwerbung an. Die Hochburg, heftig berannt, widerstand, im Gegensatz übrigens zum armen Emmendingen, welches unter der Raserei ganz und gar niedergehauen.
     Auch in der Zeit des großen Bauernaufstandes, in der zahlreiche, auch besonders wehrhafte Burgen den Scharen nicht widerstehen konnten (z.B. die Malteserburg Heitersheim oder Burg Steinsberg bei Sinsheim), trotzte die wehrhafte Hochburg. So bewährt fand sie die besondere Gunst der Markgrafen Baden-Durlachs, an welche nach der badischen Teilung das Herrschaftsgebiet Hachberg fiel. Sie nämlich gewannen aus der wohl trutzigen, aber immer noch recht einfachen Burg ein Festungsgebilde der besonderen Art.
     Den Anfang, von 1553 bis 1577, machte Karl II., das Gebäu klug nach den aktuellen Kenntnissen europäischer Festungskunde aufrüstend. Dann, noch entscheidender, Georg Friedrich, der mit Beginn des 17.Jahrhunderts durch die Anlage von sieben Bastionen einen modernen Festungsstern um den alten Kern legte. Endlich folgte ein dritter Verteidigungsgürtel, eine mit Palisaden bestückte, die innere Form nachahmende sternförmige Verschanzung.

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