Baukunst in Baden
  Burg Hornberg
 



ein Bild

Die Hornberg, hoch über dem Neckar nahe Mosbach, darf zu den schönsten Burgruinen Badens gezählt werden. Im mit alten Burgen nur so gespickten Neckartal kommen ihr allerdings die Schlösser Zwingenberg und Hirschhorn, die Burg Guttenberg an Schönheit gleich. Alleine das Heidelberger Schloss und die Bad Wimpfener Kaiserpfalz übertreffen; eingedenk ihrer dezidierten Bedeutung leicht genug. Mit den drei erstgenannten Beispielen aber teilt sie den Vorzug einer nicht geringen Weitläufigkeit der Anlage.
     Zu den bekanntesten in ganz Baden zählt die alte Veste allzumal, dank ihres berühmtesten Besitzers, mehr noch dank Johann Wolfgang von Goethe, der uns die Geschichte Götz von Berlichingens überlieferte, zugeschnitten freilich auf dramaturgische Notwendigkeiten.
Soll aber zunächst die Gestalt der Burg grob nachgezeichnet werden. Wahrlich sie ist ein prächtiger Edelstein im Schmuckkästchen des Neckartales. Lang macht sie sich auf "ihrem" Bergrücken, vor allem dank der Ummauerung des großen äußeren Burghofes. Und, als hätte man die formale Ausgewogenheit der Ansicht im Sinne gehabt, streckt sich der Bergfried nur umso weiter in die Höhe. Lässt sich als ein erstes Fazit bestimmen, dass Hornberg gleich in zwei Dimensionen gefällt. Der Bergfried kommt als ein lustiges Ding, bestimmt von merkwürdiger Grundform: rechteckig, die Schmalseiten aber gerundet. So erinnern Form und Länge durchaus an den Giraffenhals. So also lugt der schlanke, lange Bergfried ins Neckartal neugierig wie eine Giraffe.
     Der Bergfried markiert gleichzeitig den Hauptteil der Anlage, welcher durch beachtliche Höhe der äußeren wie inneren Umfassungsmauer die monumentale Wirkung dieser Partie (welche vollendet durch den Turm) bestens befördert. An diesen ältesten Teil der Veste legt sich ein langgestreckter Hof, ummauert und akzentuiert am äußersten Ende durch ein großes Gebäudevolumen, einen gut erhaltenen Wohnbau.
     Ehedem wichtigster Anteil Hornbergs war der heute ruinös liegende innere Burghof mit Bergfried und Palas-Bauten, eng gefasst und Ursprung der Anlage. Dessen noch hohe Mauern werden von einem zweiten mit Türmen bestückten Mauerring umgeben, an welchen sich dann der längliche äußere Hof anschließt, ummauert, jedoch ohne besondere Wehrhaftigkeit, betretbar durch zwei Tore. Je nach Blickwinkel also findet man die Burg von zwei oder drei Mauern umschlossen.

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