Baukunst in Baden
  BADEN | | | BAND 2
 

          Wanderungen durch die Länder Badens
                                                                            - Zweiter Band -

ein Bild

                                                                                                                                                                                               Portal des Freiburger Münsters

Einmal mehr muß ich um Geduld bitten! In den nächsten Wochen soll in diesem Zweiten Bande der WANDERUNGEN DURCH DIE LÄNDER BADENS die Anzahl von Orten mit (leider nur) historischer Schönheit auf 80 hochgeschraubt werden. Und am Ende werden sich dann auch an dieser Stelle einige Zeilen, so sie denn nötig, mehr finden.
     Alleine was gibt es noch zu sagen, das über die Einleitung des Ersten Bandes hinausführen soll? Die Schönheit der Bauwerke unserer Altvorderen, die Schönheit also der historischen Baustile für Architektur und Städtebau -  in der Vergleichung zu den Fragwürdigkeiten des 20./21. Jahrhunderts, des alles dominierenden Modernismus - sie spricht nicht nur entschieden für sich selbst; dem Nüchternen, Objektiven, dem Nachfragenden legt sie Miseren offen, die zumindest betroffen machen müssen. Denn abgebildet werden hier wie dort die Zeitverhältnisse, die intellektuellen, geistigen allzumal. Die Gestalt der Bauwerke und Städte ist gleichsam Spiegel der Jahrhunderte, ja selbst der einzelnen Generationen - ein Abbild der intellektuellen, geistigen Hintergründe der Gesellschaft.
     Propaganda der Herrschenden, der Profiteure gab und gibt es immer. Besitzstände, ja Bequemlichkeiten gilt es zu erhalten, immer auch Unfähigkeiten zu überdecken. Den Worten ist nicht zu trauen, wie leicht sind diese zu verdrehen! Aber uns ist gesagt, worauf es zu achten gilt: auf die Früchte, die Werke, also das Handfeste. Was aber ist handfester als unsere Bauwerke? Darum, nimmt man sich ihrer vorbehaltlos und vorurteilslos an, so tritt man unversehens hinter den Vorhang der Worthülsen und Phrasendrescherei. Das Erblickte aber, lehrt es uns auch?
Freue man sich in diesem Band auf ästhetische Leckerbissen wie Durlach, Bad Säckingen, Eppingen, die Burgruine Rötteln, das Kloster Sankt Trudpert, Schloß Bödigheim, auf die ganz Großen Baden-Baden und Freiburg - und dann wartet da auch noch die Königin Badens: Heidelberg, die Unerreichte.

August 2007



Wie ich oben um Geduld bat, so muss nun Verzeihung erbeten werden. Denn aus den Wochen wurden allzu schnell Monate; aus versprochenen 80 Orten denn auch nur 75. Sukzessive sollen nun die zunächst als reine Bildergalerien angelegten Beiträge durch beschreibende Texte Ergänzung finden. Dieser Prozess hat schon begonnen und mag währen "solange die Füße tragen".
     Die oben verkündeten "ästhetischen Leckerbissen" sind unbedingt um die folgenden Namen zu erweitern: das fachwerkprächtige Mosbach, die alte kurpfälzische Kapitale Mannheim (wenngleich hier nur von letzten Überresten die Rede), Badens ruhmreichste Festung Dilsberg, das schönste badische Renaissance-Wasserschloss in Lohrbach; wie denn auch alles weitere "dick" hervorgehobene besonders anempfohlen.
     Auch im Zweiten Bande soll vor allem die Freude an der Baukunst gefördert sein. Man begegnet ihr in Baden "auf Schritt und Tritt" (was im übrigen für ganz Deutschland gilt); alleine, dass man sich nur allzu oft durch ein anderes Bauen, das zeitgenössische Werk - welches alles auf Funktionalität, nichts auf Baukunst gibt - hindurchmühen muss. Aber das gibt ja auch besten Anlass zur Vergleichung.
     Und wenn neben der Vermittlung von Baukunst-Freuden noch ein zweites Anliegen gelten darf, dann alleine, dass man zu solcher Vergleichung den notwendigen Mut finde. Der kulturelle Verfall ist vergangenen Epochen sehr leicht anzuhängen, wehe aber, wenn man selbst in solchem gefangen! Da mag der Schmerz die Realitäten doch wieder glätten. Noch ärger, wenn kein wirkliches Gegenrezept zu sichten! Aber hier wie überall im Leben gilt: das Richtige beginnt immer mit dem Unterlassen des Falschen. Habe man bei obiger Vergleichung also nur Mut zum Gefühlten, zur Intuition - das Gefühl nämlich besitzt in Kunstfragen bedeutende Rechte. Aller modernistischer Indoktrination zum Trotz hat der heutige Mensch weiterhin ein sehr gutes Gespür für das Wahre und das Falsche.
     Soll denn auch an dieser Stelle Goethe beschließen: "Diese hohen Kunstwerke sind zugleich als die höchsten Naturwerke von Menschen nach wahren und natürlichen Gesetzen hervorgebracht worden. Alles Willkürliche, Eingebildete fällt zusammen, da ist Notwendigkeit, da ist Gott.", Italienische Reise, niedergeschrieben beim Anblick antiker römischer Baukunst.


Februar 2008

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