Die Stadt Waldkirch, heutigentags (2006) samt Eingemeindungen jenseits der 20.000-Einwohner-Grenze, liegt zwischen Emmendingen und Freiburg nahe am Ausgang des Elztales. Neben dem etliche Kilometer tiefer im Tal liegenden Elzach ist Waldkirch die zweite historische Stadtansiedlung dieses Schwarzwaldtales. Und letzteres gibt “zwangsläufig” bedeutenden landschaftlichen Reiz ein, der die Ansehnlichkeit der Stadt nicht wenig zu steigern imstande.
Waldkirch, das im Mittelalter über mehrere Kirche verfügte, die aber bis auf die kleine Stadtkapelle alle verschwanden, hatte auch darüberhinaus vieles zu erdulden. Als ein für die badischen Ortschaften in oder nahe der Rheinebene leider allgemeines Schicksal ging nämlich auch Waldkirch im brutal wütenden 17. Jahrhundert vollends unter. Als eine Folge davon findet man in der Altstadt nur noch rudimentäre Spuren wirklich alter Bausubstanz, dem Mittelalter oder zumindest noch der Renaissance angehörig.
Nichtsdestotrotz stellt mittelalterliches Erbe einen wichtigen Aspekt für die Stadtgestalt. Allenthalben nämlich bereichert die nicht ferne der Stadt an der nördlichen Talwand situierte Ruine der Kastelburg die Prospekte. Dem nicht genug lugt gar noch eine zweite ruinöse Veste nach der Stadt, die Schwarzenburg. Diese, im 12. Jahrhundert errichtet, ist damit älter als Stadt und Kastelburg. Jedoch steht sie in rund vier Kilometer Entfernung in der hoch aufragenden südlichen Talwand und wird von der Stadt aus im Gegensatz zur Kastelburg nur noch als kleines, zwischen dichtem Grün mühsam hervortretendes Steingebilde wahrgenommen.
Man gewinnt den schönsten Ort der seit dem 14. Jahrhundert vorderösterreichischen Stadt auf deren lang gestrecktem MARKTPLATZ. Dieser gefällt bereits ob seiner schönen Raumform, welche durchgängig konstituiert von historischer Architektur. Jene kann zwar im Einzelfalle nur selten beeindrucken — das meiste zeigt wenig ausdrucksstarke Formensprache des 19. Jahrhunderts — sorgt aber durch zumeist schmale Hausfronten dennoch für ein abwechslungsreiches, lebendiges Bild. Ein Bild außerdem, das durch einen großen Marienbrunnen trefflich gefördert.
Die Fortsetzung des Artikels steht nicht mehr zur Verfügung.
| Heute 18 Besucher (21 Hits) | | 1.295.320 Besucher, 5.952.200 Hits seit September 2006 |