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Grombach nahe Sinsheim, an der ehemaligen Grenze zu Württemberg, besitzt ein Schloss, welches noch viel von einstiger Wehrhaftigkeit erzählt. Man nennt es gerne Schloss, vor allem aber ist es eine gut erhaltene Wasserburg.
Die Grombacher Wasserburg nahm aus der Hand des ortsansässigen Adels vermutlich im 13., spätestens jedoch im 14. Jahrhundert ihren Ausgang. Die seinerzeit entstandene Anlage mag verändert und in Teilen veredelt worden sein, prägt aber in der Hauptsache noch heute das Bild der Burg. Die Veredelung übernahm eine Nebenlinie des mächtigen Kraichgauer Rittergeschlechtes von Venningen, welches die Burg erwarb und im Jahre 1544 den Renaissance-Stil nutzte.
Doch betrachten wir die Burg zunächst im gesamten. Als erstes fällt der mächtige PALAS ins Auge. Er hat unbestritten als das Kernstück zu gelten. Auf der Nordseite schließt sich eine kurze aber sehr hohe WEHRMAUER an, welche überleitet zu einem schlanken und reichlich überwucherten RUNDTURM mit Zeltdach. Ferner sind noch Teile des ehemaligen die gesamte Burg umgebenden WASSERGRABENS zu sehen. Alles zusammen mag nicht besonders viel sein, aber die Höhe und Masse des viergeschossigen Palas und gleichfalls die Höhe von Mauer und Turm zeigen auf der Nordseite ohne weiteres eine besondere Wehrhaftigkeit — der entscheidende Trumpf für die Gefälligkeit der alten Veste.
Eine aufschlussreiche Rekonstruktion der Burganlage wurde im Zuge der Heimattage Baden-Württemberg im Jahre 2001 per Computer-Simulation erstellt. Man kann davon auszugehen, dass der vorhandene Rundturm auf der gegenüberliegenden Seite ein Pendant besaß, das vermittels hoher Mauern den Anschluss sowohl zu ihm als auch zum Palas schaffte. Ein Bild vollendeter Wehrhaftigkeit; eine Burg, mehr hoch als breit oder tief!
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Betritt man den ehemals ausgesprochen engen und gewiss dunklen BURGHOF fällt die Hauptmaßnahme von 1544 ins Auge: ein oktogonaler TREPPENTURM, versehen mit feinsten Renaissance-Details, wurde, wie seinerzeit üblich, reizvoll als eigener Baukörper vor den Palas platziert.
Der zweite Turm und die beiden anderen Wehrmauern wurden vermutlich im 18. Jahrhundert abgetragen, als man überdies den Palas mit zahlreichen Fenstern versah. Es war die Zeit des Barock und enge Burghöfe eine echte Unschicklichkeit. Die durchgebrochenen Fenster zeigen zurückhaltende barocke Rahmungen.
Die Fassaden haben lange schon keine Renovierung erhalten — jedoch nicht zum Schaden des Ausdrucks. Teilweise von Park umgeben, dessen Pflanzen verdecken oder nach der Burg greifen und dazu das wehrhafte Moment, gereichen zu einem reizvollen, stämmigen und rustikalen Bild von einer Burg.
Quellen
1) das Bauwerk selbst - Stilmerkmale; Burg und Landschaft
2) Dr. Emil Lacroix und Dr. Heinrich Niester "Kunstwanderungen in Baden", Chr. Belser Verlag Stuttgart, Ausgabe 1959
3) Rekonstruktion der Burganlage im Zuge der Heimattage Baden-Württemberg im Jahre 2001 per Computer-Simulation
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