Baukunst in Baden
  Mahlberg
 


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Die Stadt Mahlberg, das bedeutet vor allem Burg und Schloss Mahlberg — zumindest unter bauhistorischen und baukünstlerischen Vorzeichen. Das freilich heißt nicht mehr als nüchterne Umschreibung dessen, was sich an dieser Stelle des Rheintales tatsächlich ereignet: Burg und Schloss Mahlberg nämlich sind ein ergreifendes Schauspiel, ein Wahrzeichen der Rheinebene.
     Aber das ist durchaus zuviel der Ehre für des Menschen — der Burgenerbauer — Werk, das wohl als Vollendung sein Lob verdient, keineswegs jedoch als entscheidende Grundlage dieser ästhetischen Erfolgsgeschichte. Letzteres nämlich leistet die Schöpfung der Natur, namentlich in Gestalt eines Basaltfelsens nicht geringer Dimension, der eigenwillig die Hänge des nahegelegenen Schwarzwaldes verschmähte um als steinerner Solist mitten in der Rheinebene umso mehr auf seine Individualität zu pochen.
     Geboren ward neben der Schönheit in der Eigenart des Menschengeschlechts ein strategischer Punkt, als solcher genutzt vermutlich seit Jahrtausenden. Was heute noch sichtbar ist freilich viel jünger: Teile einer mittelalterlichen Burg und vor allem ein vom baden-badischen Markgrafen Wilhelm um 1630 erbautes Schloss. Zuvor und die Baulust immer bremsend gab es für die Burg (und auch für die Stadt im direkten baulichen Anschluss, wie das zu Füßen liegende Dorf) nur Teilhaberschaft, welche neben den Baden-Badenern die Grafen von Nassau-Saarbrücken begünstigte. Eine gelittene Zwangsehe, die 1629, also nur ein Jahr vor dem Schlossbau, in beiderseitigem Einvernehmen ihr Ende fand. Baden erhielt Mahlberg, Nassau dafür das nahegelegene Lahr. Die beiden Parteien gelangten zur Herrschaft nach dem Aussterben des mächtigen Geroldsecker Rittergeschlechtes in der Mitte des 15. Jahrhunderts; die Geroldsecker ihrerseits waren durch Heirat zwei Jahrhunderte zuvor an Mahlberg gekommen, gleichfalls — wenn man dies sagen darf — von einem Aussterben profitierend, in diesem Falle der männlichen Linie des ortsansässigen Adels. Mit diesem gelangen wir nunmehr an den Beginn des urkundlich Gesicherten. Man schrieb das Jahr 1215, da kein geringerer als Staufer-König (später Kaiser) Friedrich II. die Reichsburg besuchte und dort eine Schenkung an das nicht ferne Kloster Tennenbach unterzeichnete.

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