Baukunst in Baden
  Heidelberg '3'
 

 

5) das Rodensteiner Türmchen, ein Renaissance-Kleinod, in einem Blockhof versteckt; auch dieses liebreizende Gebäu ersucht in Baden selten erfolgreich um Konkurrenz. Damit haben wir die ganz alten Werke der Stadt hinter uns, bis auf eine anteilige Ausnahme fortan Barockwerke zur Abwägung. 6) das Rathaus, detailreich erbaut ab 1701 und hinter der Mannheimer Ausführung das schönste Barockrathaus Badens.
    7) auch die "Hofapotheke" ward 1701 ausgeführt; sie die die Regel bestätigende Ausnahme, als einziges unter den besonders herausragenden Bauwerken nicht mit (sichtbarem) rotem Sandstein; unter den schmalen Barockpalais Badens wird dieses Werk nicht mehr überboten und auch deutschlandweit muss es nur wenig Konkurrenz fürchten, wobei sich der reife und schmuckvolle Entwurf Johann Jakob Rischer verdankt, der neben Johann Adam Breunig der stadtbildprägende Baumeister der ersten Wiederaufbauphase Heidelbergs, mit mehreren beachtlichen Bauten in der Altstadt. 8.) die ab 1712 von Breunig errichtete Jesuitenkirche, eines der schönsten barocken Gotteshäuser Badens, gefallend durch den fingerschlanken Campanile auf der Rückseite und eine Vorderseite, die zugleich beeindruckend detailreich und kraftvoll — für letztere die Mutterkirche der Jesuiten, "Il Gesu" in Rom, als Hauptinspiration begreifend.
     9) das monumentale Karlstor, welches nach 1775 durch den talentierten Baumeister Nicolas de Pigage aufgerichtet; ein spätbarockes Werk, das schon deutlich dem Klassizismus zuneigt; in seiner Stilart (gleich ob Barock oder Klassizismus) zählt es zu den stattlichsten unter den erhaltenen Stadttoren Deutschlands. 10) die Alte Brücke (oder Carl-Theodor-Brücke), welche, auf acht hölzerne Vorgänger folgend, seit 1786 den Neckar auf Steinbögen überspannt; ihre Skulpturenbestückung hat man zu bedenken, vor allem aber das Brückentor; letzteres mit barockem Durchgang, aber noch mit zwei spätgotischen Rundtürmen; ein Torbau, der überaus malerisch und phantasievoll und den man neben dem Pfullendorfer Stadttor (Oberes Tor), dem Breisacher Rheintor und dem Heidelberger Karlstor zur schönsten Toranlage Badens küren darf; in jener Verbindung Steinbrücke, Skulpturenschmuck und Brückentor erblickt man überdies eine der schönsten historischen Brücken Deutschlands.
     Weitere bedeutende Sehenswürdigkeiten sind zu berücksichtigen, Sehenswürdigkeiten, die in Heidelberg "nur" in der zweiten Reihe, die aber in Städten wie Mannheim, Karlsruhe, ja selbst Baden-Baden sogleich Werke ersten Ranges. Auch sie sollen aufgezeigt, kurz charakterisiert werden, wiederum anhand chronologischer Reihung:
     11) im 18. Jahrhundert ward die Heuscheuer barock ausgeführt, dabei sich aber einen Teil des im 13. Jahrhundert errichteten Frauenturms kurios als runde Gebäudeecke einverleibend; ein ungemein wuchtiger Bau, dessen Wirkung durch die Nachbarschaft des gleichfalls bulligen Zeughauses umso trefflicher; ein sehr reizvolles, Mittelalter atmendes Ensemble. 12) die 1485-96 in der südlichen Altstadt spätgotisch erbaute Sankt Peterskirche; spätere Umbauten beeinträchtigen, beließen aber zumindest den rauen landgotischen Charakter des nicht kleinen Gotteshauses.

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13) noch an einigen Punkten der Altstadt findet man alte steinerne Details oder Gebäudeteile, die der Niederbrennung 1693 wehrten; am schönsten ein Säulenportikus des frühen 17. Jahrhunderts, der erst später zu seinem jetzigen Standort an der Hauptstraße (Zentrum) gelangte; zwei korinthische Doppelsäulen tragen Gebälk und Dreiecksgiebel, geben mittig einen großen Torbogen frei — alles im höchst kunstvollen und detailreichen Stil deutscher Spätrenaissance; unter den schönsten Renaissance-Kleinoden Badens. 14) das bereits 1703-05 gefertigte Palais der berühmt kunstsinnigen Boisserée-Brüder, die hier auch zweimal einem Mann namens Goethe die Herberge bereiteten; ein langes zweistöckiges Barockpalais am Karlsplatz, dem ein Umbau des frühen 19. Jahrhunderts einen trefflichen klassizistischen Mittelrisalit eintrug; Badens schönste und unerwartet erfolgreiche Verbindung von Barock und Klassizismus, überdies nur eine von zwei auffälligen Maßnahmen des Weinbrenner-Stiles in Altheidelberg.
     15) das große, einen eigenen Baublock beanspruchende Jesuitenkolleg, 1703-34 durch Breunig zum Stehen gekommen; einst vier, heute drei kasernenartig strenge Flügel legen sich in einem Geviert an die Jesuitenkirche; sehr gefällig die einzige schmuckvolle Partie, die Schmalseite, die mit dem Gotteshaus einen Vorplatz aufspannt, ein prächtiges Portal zur Anschauung stellt. 16) "Haus zum Riesen", 1707-08 nach Entwurf Breunigs; das lange Palais an der westlichen Hauptstraße reizt zuvörderst durch eine fulminante Mittelachse, die einerseits an das Rathaus erinnert und andererseits eine der schönsten Barockpartien ganz Badens (unter den Stadthäusern); gleich einem Turme fährt der fein und reich gezierte Risalit dynamisch in die Höhe.
     17) Rischers 1711 errichtetes Domizil in der Unteren Straße, dreigeschossig bei rustiziertem Sockelstockwerk, phantasievoll geschwungen die Öffnungsrahmungen und Monumentalisierung durch kräftige korinthische Eckpilaster; nach der Hofapotheke das zweite Barockpalais, das unter den ansehnlichsten Badens. 18) Breunigs "Alte Universität", 1712-35 als gewaltiger "Klotz" (Zweiflügel-Winkelbau) an der Grabengasse (oder Universitätsplatz) errichtet; reiche Portale und kolossale Pilaster beleben die strenge Fensteranordnung des dreigeschossigen, monumentalen Riesen; auch das hohe und effektvoll gewellte Dach trägt bei zur beeindruckenden Wirkung dieses größten nichtkirchlichen Barockbaus in Heidelberg.
     19) das Sankt Anna Hospital nebst Kirche beschäftigte neben Rischer und Breunig auch den dritten der vier wichtigsten Barockbaumeister der Kurpfalz (nur Bibiena fehlt), Franz Wilhelm Rabaliatti; gebaut ward an dem dreigeschossigen Komplex (Plöck 4-6), der durch zahlreiche kräftige Pilaster auffällt, 1714-35 und 1753. 20) die Providenzkirche an der westlichen Hauptstraße ward schon 1659-61 in Existenz gerufen, nach der allgemeinen Zerstörung 1717-38 durch Rischer in ihr heutiges Bild gebracht; der ruhige Bau mit Nordturm (Hauptstraße) bereichert das Stadtbild durch die detailreiche Turmspitze nicht wenig; allenthalben taucht das rotsandsteinerne Oktogon mit Dachzwiebel und Laterne in den Prospekten auf; die für die Stadtsilhouette sehr vorteilhafte Spitze muss als Gebäudeteil unter die wichtigsten Partien Altheidelbergs gerechnet werden und ordnet sich durch das Fassadenmaterial trefflich zu Schloss und den weiteren (aller-)schönsten Bauten.

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21) "Haus Meder", 1721-24 an der zentralen Hauptstraße von Breunig entworfen, das nächste schmale Barockpalais; detailreich auch hier die dreistöckige Vorderseite. 22) der wiederum von Rischer 1721-24 ausgeführte "Pfälzer Hof", dreigeschossig an der Hauptstraße (Zentrum); wie bei Rischers Domizil eine Rustizierung der Erdgeschoss-Fassade und monumentalisierende Eckpilaster, gar noch kostbarer aber die Fensterrahmungen — das vierte unter den barocken Stadtpalais Heidelbergs, das gleichzeitig unter den schönsten Barockpalais ganz Badens, unter den schmalen barocken Stadthäusern nur von der Hofapotheke übertroffen.
     23) das 1735 vermutlich durch Galli da Bibiena erbaute "Haus Cajeth", zweigeschossig in der Haspelgasse; Bibiena ist vor allem durch die Jesuitenkirche Mannheims, eine der bedeutendsten Barockkirchen ganz Süddeutschlands bekannt; Cajeth widmete er zwei kräftige Pilaster an den Enden der lange Fassade, vor allem aber ein Karyatiden-Portal, welches unter den gefälligsten in Baden. 24) als ein großes Volumen, aber mit weichen barocken Fassaden empfängt der "Holländer Hof" (erste Hälfte 18. Jahrhundert) am Brückentor; zwei turmartige Achsen akzentuieren die Vorderansicht, welche mit zahlreichem und geschickt aufgebrachtem Schmuck das große Gebäude dem Auge annehmbar macht. 25) Rabaliatti schuf den Jesuiten 1750-65 das "Seminarium Carolinum" in Nachbarschaft zu deren Kollegiengebäude; ein großer Dreiflügelbau öffnet hier gleich einem Schlosse seinen Ehrenhof; drei Stockwerke und ein prächtiger Mittelrisalit für das "Jesuitenschloss".
     Bei den Jahreszahlen der Barockbauten fällt auf, dass die überwiegende Anzahl in den ersten drei Jahrzehnten errichtet oder zumindest angefangen. Bis 1720 durfte sich Heidelberg als Capitale der Kurpfalz rühmen, war von entsprechender Attraktivität. Nachdem aber dieser Status an Mannheim verloren, musste sich diese Anziehungskraft notwendigerweise abschwächen. Der Bauboom und vor allem die Errichtung von öffentlichen Gebäuden und Stadtpalais verlor sich ab 1730 immer mehr nach dem nahen Mannheim, das als glänzende Barockmetropole und als kurfürstlicher "Musenhof" Heidelberg an Bedeutung weit hinter sich ließ und nun seinerseits zu einer der einflussreichsten und modernsten Städte des Deutschen Reiches aufstieg. Welch’ herber, ja gewaltiger Schlag aber für Heidelberg, der Verlust der Hauptstadtehren!
     Der Autor lässt es an dieser Stelle, mit den 25 wichtigsten Beispielen (ohne Schlossbauten) gut sein, obgleich sich die anderen Städte Badens auch nach den weiteren, nur noch aufgelisteten Bauwerken "die Finger lecken" würden: "Palais Morass" (1712, Breunig, westliche Hauptstraße), "Palais Weimar" (1714, Breunig, östliche Hauptstraße), "Großherzogliches Palais" (1717-19, 1843 umgebaut, Louis Remis de la Fosse, Karlsplatz), "Haus Buhl" (1722, Rischer, östliche Hauptstraße), "Palais Graimberg" (1. Hälfte 18. Jahrhundert, Kornmarkt), "Haus Wilckenhausen" (1. Hälfte 18. Jahrhundert, möglicherweise von Breunig, Dreikönigsstraße), Wohnhaus am Schlossberg (1. Hälfte 18. Jahrhundert), "Haus Traitteur" (1778, Johannes Traitteur, Fischmarkt),  "Schmitthennerhaus" (1790-97, frühklassizistisch durch Nicolas de Pigage, Heiliggeiststraße), Stadtpalais im Weinbrenner-Stil (das zweite auffällige Beispiel dieses Stiles, 1829-30 in der Friedrichsstraße erbaut). Und gut! Obgleich wiederum einfach zu erweitern wäre!

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Sei denn auch angemerkt, dass hier alleine die Bauwerke Altheidelbergs berücksichtigt! Der Stadtteil Handschuhsheim besitzt einen eigenen Beitrag (Wanderungen Band ’1’) und Wieblingen, Rohrbach und Kirchheim unter anderem mehrere Werke des Weinbrenner-Klassizismus, die unter "Im Stile Weinbrenners" aufgeführt. Einmal mehr wurden also auch für Heidelberg spätere Eingemeindungen nicht berücksichtigt.
     Sollen abschließend die zehn herausragenden Gebäulichkeiten (wiederum ohne Schloss!) noch einer etwas genaueren, freilich grob genug verbleibenden Anschauung unterzogen werden.
     Der Hexenturm ward noch im 13. Jahrhundert errichtet, damit Teil der ersten Stadtbefestigung, welche noch im Spätmittelalter nach Osten, vor allem aber großräumig nach Westen erweitert (1392). Die Nordwestecke der ersten Befestigung markierend, geriet der Turm also schon ab 1392 in den Stadtkörper selbst. Noch lange, namentlich bis zur Zerstörung 1693 erhielt man jene westliche Stadtmauer, zu der auch der Hexenturm gehörte. Eine Stadtmauer also innerhalb(!) der Stadtmauern, mit Türmen und Tor — eine Erscheinung, ja auch eine zusätzliche Sicherung, wie sie bei größeren Städten, welche sich ab dem Mittelalter vergrößern konnten, immer wieder zu bemerken. Von den alten Stadtmauern blieb fast nichts erhalten, ebenso wenig von den Türmen — die einzige Ausnahme eben der Hexenturm (und die Reste des Frauenturms an der Heuscheuer).
     Alleine mit den Toren gingen die gründlich und im 18. Jahrhundert unüblich früh schleifenden Heidelberger schonender um: Karlstor, Brückentor und das kleine Klingentor (im Süden) blieben erhalten — eine ungewöhnlich große Zahl. Der Hexenturm indes konnte auch nicht unverändert bleiben: reizvoll hat man ihm im 18. Jahrhundert ein barockes Dach aufgesetzt, traurig gefangen genommen aber in den 1930ern durch die Blockbebauung der "Neuen Universität", die die Außenansicht weitgehend verstellt hat. Ungebrochen beeindruckend aber die Innenseite mit ihren drei gotischen Spitzbogen-Arkaden, die gleich dreifach gestapelt und dem ansonsten wuchtigen quadratischen Turm ein erstaunlich kunstvolles Moment eingeben. Drei Zwillingsöffnungen stehen übereinander, deren je zwei Spitzbögen zur Mitte von oktogonalen Säulen mit Würfelkapitellen abgetragen. Hoch die unterste Säule, reizvolle "Stummel" dagegen die beiden obersten, den hier niedrigeren Öffnungen geschuldet. Kein etwaiger Eroberer sollte sich im Turm verschanzen dürfen, darum die großen Öffnungen zur Innenseite.

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Fast 150 Jahre benötigte die Heiliggeistkirche, von 1398 bis 1544 zur endgültigen Fertigstellung. Im wesentlichen aber war die kraftvolle spätgotische Schönheit mit der Fertigstellung des Langhaus 1441, nachdem der Chor schon 1400 geschlossen, vorangebracht worden. Die Vollendung des Turmes war es, die durch kriegerische Nöte bis um 1544 verzögerte. Steil und hoch ragt der Campanile auf der Rückseite, zu schmalen Haspelgasse in die Höhe, hält hier auch das Hauptportal bereit. Beide Hauptpartien des Äußeren gefallen sehr, das Langhaus, dem übergangslos der polygonale Chor angefügt und der lange Campanile. Streng und zahlreich reihen Langhaus/Chor die hohen Strebepfeiler und feinen Maßwerkfenster aneinander. In einer gleichmäßigen Bewegung scheint dieser strikt vertikale Takt am Campanile seinen Ausgang zu nehmen, um durch das zum Markplatz zeigende Polygon (3/8-Schluss) schließlich wieder umgelenkt zu werden. Diese Einheitlichkeit des Bildes macht das Gebäu umso monumentaler. Lustig ordnen sich bereits seit dem Mittelalter die Verkaufsbuden im Erdgeschoss um Langhaus/Chor, gestalterisch wie ein wenig verlässliches Fundament wirkend!
     Die Dominanz der begeistert auf Gott verweisenden Vertikalität, welche die Gotik ja berühmt gemacht hat, sie erreicht ihre letzte Steigerung im rückwärtig und mittig eingefügten Turm, der gleichsam aus dem dreischiffigen Langhaus (Hallenkirche) auftaucht. Noch weiter werden hier die Strebepfeiler in die Höhe getrieben; und auf das Quadrat des Unterbaus folgt ein Oktogon für das Glockengeschoss, endlich ein hohes Zwiebeldach mit Laterne. Beinahe renkt man sich in der schmalen Haspelgasse des Hals aus um die barocken Turmspitzen abzuwägen. Auch das Gotteshaus ward 1693 nicht geschont, erhielt deshalb im frühen 18. Jahrhundert moderne Zwiebeldächer für das Glockengeschoss und auch für den polygonalen Treppenturm, der an den quadratischen Unterbau ungezwungen angefügt. Sehr reizvoll auch die Innenwirkung der Hallenkirche mit ihrem großen Chor; indes schied von 1705-1936 eine Mauer zwischen Langhaus und Chor, ward die Heiliggeist- als eine Simultankirche Katholiken und Protestanten geweiht. Viele Kostbarkeiten aber wurden ein Opfer der Verwüstung von 1693.
     Das große Zeughaus, gleichsam eine Burg inmitten der Stadt, ward um 1510 durch den talentierten Schlossbaumeister Moritz Lechler in sein wehrhaftes Geviert gebracht. Vier gedrungene, bullige Rundtürme markierten die Ecken des längs zum unmittelbar vorbeifließenden Neckar platzierten Rechtecks. 1590 folgte auf der Südseite der nicht mehr erhaltene Marstall, der wohl kein geringes Schmuckstück der Renaissance, mit dem großen Geviert einem Palaste eines kleineren Fürstenhofes alle Ehre gemacht hätte. Vieles wurde in der Folgezeit verändert, umgebaut, abgetragen — effektvoll genug aber noch heutigentags das zur Universität zählende Gebäu. Alle vier Rundtürme konnten nämlich erhalten werden, mit ihren spitzen Dachkegeln auf sich aufmerksam machend. Am trefflichsten dabei die lange Neckarseite. Die beiden Rundtürme stehen nach außen auf mächtigen Konsolen, wirken durch ihre Buckelquader umso abweisender; die lange Wand zwischen ihnen erscheint wie von den beiden Türmen aufgespannt, besteht gleichfalls noch ganz aus "abstoßenden" Sandsteinquadern. Welch’ ungewöhnlich Bild inmitten einer Stadt!

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Die Sensation aber der Innenstadt — ein Renaissance-Juwel, wie es allenfalls noch größer, keineswegs aber funkelnder gedacht werden kann — das ist das "Haus zum Ritter Sankt Georg". Gleichwertige Renaissance-Pracht findet sich in Baden nur noch in Heidelberg selbst, namentlich an den Renaissance-Palästen des Schlosses; und die zählen gar zum Allerfeinsten Europas! Mag man also den Wert ermessen! Freilich genügt auch der flüchtigste Blick um vom 1592 errichteten Werk prompt gefesselt zu sein. Obgleich die Baukunst auf Heidelbergs Straßen, Gassen und Plätzen beständiger Begleiter, so kann sie dennoch nicht auf dieses Gebäu vorbereiten: wie aus einer anderen Welt, ja wie vom Himmel gefallen prunkt es an der Hauptstraße! Und regelmäßig stehen die Besucher und Touristen wie angewurzelt vor der so plötzlich auftauchenden Giebelfassade. Zu einem staunend machenden Ereignis wird hier die Fassade, gleichsam zu einem bewegten Organismus, zu einem Kunstwerk, das man erst sehend glauben will.
     Eine solche Dichte von Beschlagwerk-Zier, von Säulen, Pilastern, Karyatiden, von Dreiecksgiebeln und sonstigem Schmuck ward hier auf die dreigeschossige Fassade mit hohem Giebel gelegt, dass die Außenwand wie aus genannten Gliedern zusammengesetzt erscheint! Was hier über der vermutlich älteren Erdgeschoss-Fassade ausgeführt, was sich durch zwei zweistöckige Erker so spannungsvoll nach vorne wölbt, durch Voluten und Obelisken nach oben so effektreich verjüngt, das ward zwar unter offizieller Ägide der Renaissance in ihr Bild gebracht, aber noch ganz im Geiste der Gotik. Ferne der initiierenden italienischen Renaissance wirken hier die einzelnen Glieder nicht für sich und in ausgewogenen Verhältnissen zueinander — sondern scheinen zu "verschmelzen", detailreich und bewegt, ohne strenge Zäsuren, einen Gesamtkörper zu formen.
     In diesem Esprit verjüngt sich die Fassade auch mit zunehmender Höhe, ein Gedanke der Italiens Renaissance-Baumeistern nicht minder fremd. Alleine was an Gliedern benutzt, um zum plastisch bewegten Körper zu gelangen, stammt freilich aus Italien, nahm sich die Antike zum Vorbild: Säulen, Pilaster, Dreiecksgiebel etc. Das war ein allgemeiner Gedanke nordeuropäischer, deutscher Renaissance — und ein ganz spezielles Glück, dass das schon früh als Hotel genutzte Haus den Stadtbrand von 1693 überstehen durfte. Nicht von ungefähr diente es 1694-1703 als Interimsrathaus, weiterhin aufmerksam vom steinernen Ritter Sankt Georg von der Spitze des Giebels beobachtet.
     Kühn nahm sich der Ritter für seine Vorderseite was sonst nur ganzen Straßenzügen vorbehalten: 23 Säulen, 20 Pilaster (seitliche Fensterrahmung) und 18 Karyatiden! Der offenkundig reich betuchte Tuchhändler Charles Balier (Hugenotte) öffnete hier 1592 den Geldsäckel; leider nicht mehr namhaft der Baumeister — obgleich der Autor frägt: warum nicht Johannes Schoch, ab 1601 ja auch Schlossarchitekt und bedeutendster Renaissance-Architekt in der Region des späteren Baden? Er mit dem Alten Rathause zu Gernsbach (Murgtal) auch der Schöpfer des Stadthauses, das Sankt Georg noch am nähsten kommt.

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Ein lieb’ Ding das Rodensteiner Türmchen, als ein veritables Kleinod denn auch versteckt, versteckt in einem großen Blockhof zunächst (westlich) des Universitätsplatzes. Mehrere modernistische Bauten sind Teil dieser Blockrandbebauung, und da treffen dann wieder Welten, wie sie gegensätzlicher nicht zu denken, aufeinander: hier höchste Baukunst, dort nackte Funktionalität — hier feine Bearbeitung, dort blanke Grobschlächtigkeit — hier das Werk eines Baumeisters, dort die hilfloseste, phantasieloseste Mathematik — hier Sorgfalt und Abwechslung auf kleinstem Raum, dort wusste man nicht mehr um die nachteilige Wirkung der Monotonie. Wer bei solcher Gegenüberstellung nicht den kulturellen Verfall begreift, der träumt wohl auch ansonsten Huxleys ‘Brave New World’. Man gewahrt hier ein Renaissance-Schmuckstück, wie in Baden nur noch sehr selten zu sehen!
     Um 1610 ward zunächst der sandsteinerne Unterbau mit seinen sechs Bögen und sieben Halbsäulen auf hohen Postamenten errichtet; Jahrzehnte später dann in Verlängerung des hexagonalen Grundrisses ein verputztes Stockwerk mit fein profilierten Öffnungsrahmen. Am schönsten die sechsseitige Arkadenkonstruktion, der älteste Bauteil, der an dieser Stelle einst einem Renaissance-Garten bauliche Veredelung eingab. Von solcher Anmut diese Partie, dass sie ohne weiteres im Schlossgarten oder auf dem Schlosshof stehen könnte — neben "Sankt Georg" und dem Renaissance-Portal das schönste Beispiel, wie die Anmut der Schlossbauten gleichsam auf die Stadt abfärbte. Unruhe aber macht sich breit, wenn man extrapoliert, bedenkt wie viele solcher Exponate wohl 1693 untergehen mussten.
     Viel innere Veränderung und äußere Ergänzung musste das 1701-05 am Marktplatz über dem niedergeworfenen Vorgänger erbaute Rathaus erdulden. Was aber der niederländische Baumeister Flémal begonnen, ward nicht ohne Geschick vergrößert. Hierbei gedenkt man vor allem des langen Flügels, der südlich an den noch heute leicht erkennbaren Kernbau angeschlossen, dann seinen Weg zum Kornmarkt nimmt. Der erstaunliche Nachzügler im Geiste des Historismus schleppte sich durch Weltkriegs- und Nachkriegswirren von 1908 bis Mitte der 1920er. Mit solcher Genauigkeit ward hier das Bestehende fortgeführt, dass man Beifall nicht verweigern möchte, durchaus als hätte man noch im 18. Jahrhundert erweitert. Freilich, vom Makel des wenig schöpferischen Kopierens kann sich auch dieses Exempel nicht befreien — und so bewundert man am Rathaus vor allem den kompakten Kernbau, der sich direkt gegenüber des polygonalen Chores der Heiliggeistkirche monumental in die Höhe baut.
     Detailreich und sehr edel legte der Baumeister das durch das Mansarddach umso höhere Gebäu an. Auf die durch tiefe Rillen rustizierte Erdgeschoss-Fassade folgen zwei weitere Stockwerke, deren fortgeführte sieben Öffnungsachsen von acht kolossalen Pilastern stringent begleitet. Strenge diszipliniert den Detailreichtum. Trefflich die stiltypischen Öffnungsrahmungen, welche im Piano Nobile auch noch von plastischen Segmentbogen-Giebeln bekrönt. Weiter gesteigerte Sorgfalt legte man auf die mittlere, die als eine Pracht-Achse nicht nur durch repräsentativen Balkon und Wappen (im hier gesprengten Segmentbogen) veredelt, die nämlich dynamisch gleich einem Turme umso höher fährt, die Außenmauer durch das Dach verlängert und hier mit weiteren Pilastern und einem abschließenden, nun größeren Bogen-Giebel stark akzentuiert, wo rechts und links "nur" noch Dachfläche und Gaupen.

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Die im gleichen Jahr und in nächster Nähe am Marktplatz (Südseite) ausgeführte "Hofapotheke" zeigt also das einzige nicht rotsandsteinerne Beispiel unter den besonders herausragenden Gebäulichkeiten Altheidelbergs. Die schmale Schaufront steht nicht ferne von "Sankt Georg", und obgleich hier Rischer sein ganzes Talent aufgebracht und ein wirkliches Meisterwerk des Barock ins Leben rief, dennoch bleibt die Hofapotheke weit genug zurück! "Sankt Georg" wirkt wie vom Himmel gefallen, nehme man diese Übertreibung nur ernst genug! So weit aber ist dieses wunderliche Werk entrückt, dass es ganz automatisch als Maßstab keine Gültigkeit haben kann. Und so wenden wir uns ganz unbeschadet wieder Rischers überaus gelungenem Entwurfe zu. Vieles erinnert an das Rathaus: drei Stockwerke, rustizierter Sockel, kolossale Pilaster, Zwerchhaus. Letzteres aber nicht in turmartiger Verlängerung wie bei Flémals Planung.
     Noch schöner, zumindest aber plastischer und phantasievoller die Fensterrahmungen im zweiten und dritten Stockwerk der insgesamt nur drei Öffnungsachsen. Viel Einfallsreichtum ließ der Vertreter der vor allem in Süddeutschland sehr vorteilhaft wirkenden Vorarlberger Schule bei Öffnungsrahmungen gerne vorwalten: siehe z.B. am eigenen Domizil oder am "Pfälzer Hof". So erfolgreich Rischer, dass er in Adelsheim (Wanderungen Band ‘1’), Binau und Bödigheim (beide Band ‘2’) die freiherrlichen Schlösser errichten durfte, zuvor schon den sehr gefälligen Campanile der Benediktiner-Abtei Gengenbach (Band ‘1’). Beachte man an der Hofapotheke neben dem weiteren Zierrat, wie selbst die zwei Dachgauben kunstvoll gemeißelt, wie prachtvoll das Säulenportal mit gesprengtem Segmentbogen-Giebel.
     Wo schon in bis 1403 zurückreichenden Vorgängern Salben gerührt und Kräuter gestampft, da war aus der kurfürstlichen Apotheke im 20. Jahrhundert der fürstlichste McDonald’s in ganz Deutschland geboren! Vor wenigen Jahren aber ward diese lustigste Kuriosität Altheidelbergs aufgehoben; beinahe möchte man sagen: leider — denn dergleichen Besonderheiten schicken sich bestens zu Heidelberg.
     Wahrlich beeindruckend und Respekt abnötigend die Giebelfassade der Jesuitenkirche, welche entlang der kurzen Heugasse kraftvoll in die Hauptstraße einblickt. Auch hier wird der Unerfahrene beim plötzlichen Anblick nicht selten wie vom Schlage gerührt. 1712-23 errichtete man zunächst Chor und Teile des Langhauses, erst 1749-59 jene markante Vorderseite. Ersteres von Breunig, zweiteres unter Rabaliatti. Und endlich fand auch der reizvoll fingerschlanke Campanile, am gerundeten Chor der Rückseite "sich meldend", 1866-72 seine reichlich verspätete Fertigstellung.
     Nach dem Aussterben der Wittelsbacher Linie Pfalz-Simmern, die die Kurpfalz von 1559-1685 inne, das Land evangelisch, sogar der strengeren Richtung des Calvinismus untertan gemacht hatte — kamen die Kurfürsten ab 1685 aus der katholischen Linie Pfalz-Neuburg. Nicht geringe Spannungen entstanden da zwischen der protestantischen Stadtbevölkerung und den katholischen Kurfürsten; Spannungen, die 1720 die Hauptstadtverlegung nach Mannheim nicht wenig begünstigten.

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Das rigorose "Umwidmen" der Bevölkerung von evangelisch nach katholisch (oder umgekehrt) war nun nicht mehr möglich, dafür aber das Fortsetzen der Gegenreformation. Zu diesem Behufe aber boten sich vor allem die "berühmt-berüchtigten" Jesuiten an, denen entsprechend generös Stadtraum für ihr großes Kollegiengebäude und ein Gymnasium und natürlich auch den Kirchenbau übertragen. Die so eindrucksvolle Vorderseite der dreischiffigen Hallenkirche interpretiert der Jesuiten Mutterkirche "Il Gesu" (Rom). Man gewahrt eine plastisch nicht allzu bewegte Sandsteinfläche, welche aber überaus reich von Pilastern und Figurenschmuck geziert. Dynamisch geben die gekuppelten Pilaster vertikale Wirkrichtung ein, gesteigert nochmals durch das leichte Nachvornetreten der Mittelpartie, die nach oben hin von einem großen Dreiecksgiebel abgeschlossen, ja vielmehr gekrönt. Spannungsvoll die bewegten Skulpturen, die rechts und links dieser Giebelpartie sehr kurze Pilaster und große Voluten erklimmen. Mag man die Qualität (nachmals) badischen Kirchenbaus im Barockstil daran ermessen, dass dieses sehr gelungene Werk nichtsdestotrotz mehrere noch gefälligere Werke passieren lassen muss!
     Nirgendwo aber trifft man auf dergestalt originelle Fenster wie hier: auf eine sehr ungewöhnliche, nicht minder ansehnliche Weise wird hier auf den langen Seitenfassaden das gotische Maßwerkfenster barock interpretiert! Das Alte, in diesem Falle die Gotik, ward nicht zu den bauhistorischen Akten gelegt, sondern diente als Inspiration für eine Neuschöpfung! Der Autor zumindest verbeugt sich tief. Umso mehr als auch das Innere spätgotisches Raumverständnis atmet.
     Ganz im Osten der Altstadt, da der Modernismus leider schon umso zahlreichere Lücken (Neubauten) in die historische Bebauung "gefressen", strotzt das Karlstor nur vor sich hin, weiß überhaupt nicht wohin mit aller seiner Kraft. Ein erstaunliches Werk des talentierten Nicolas de Pigage, der unter anderem für den grandiosen Schwetzinger Schlossgarten sehr segensreich wirkte. Mit Pigage trat in der Kurpfalz der Barock in seine letzte Phase, dergestalt, dass die sich europaweit durchsetzenden Prinzipien des Klassizismus auch hier in echt modernem Sinne stärker und stärker Einfluss nahmen.
     Genau jener Übergang zeichnet sich auch am gewaltigen Sandsteinblock des Karlstores ab, 1775-85 Gestalt annehmend: manches scheint noch barock, vieles bereits klassizistisch; entscheide man also für sich selbst ob spätbarock oder frühklassizistisch! In beidem reiht sich das Karlstor unter die schönsten (erhaltenen) Exempel Deutschlands, bei Badens Stadttoren (gleich welchen Stils) neben das Heidelberger Brückentor, das Breisacher Rheintor und das Pfullendorfer Stadttor (Oberes Tor) ganz nach vorne. Mit viel Aufwand wurden beide Hauptansichten: Stadt- und Feldseite betrieben; so aufwendig, dass die Heidelberger Bürgerschaft, die das Tor zu Ehren des letzten echten und einem der bedeutendsten Kurfürsten überhaupt, Carl Theodor, errichten ließen, alsbald reichlich stöhnte über die sich nicht weniger kraftvoll auftürmenden Baukosten!
     Rechts und links des sehr hohen und rundbogigen Tores rundet sich der Baukörper ab, eine Weichheit des Prospektes, die noch an den Barock gemahnt. Streng und ferne aller veralteten Verspieltheit aber, wie auf beiden Torseiten rechts und links des Durchlasses je zwei Doppelsäulen ein Gebälk und dann einen hohen Aufbau tragen. Die Säulen stehen auf hohen Postamenten, direkt am Baukörper. Ihre toskanischen Kapitelle tragen ein dorisches Gebälk. Der hohe, girlandengeschmückte Aufbau indes lässt sich kunstvoll vom kurpfälzischen Wappen krönen. Rechts und links blicken große Löwen herunter, drohend nach außen auf etwaige Eindringlinge, drohend nach innen nach den zahlungssäumigen Altheidelbergern.

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Verbleibt denn "nur" noch die Alte Brücke oder Carl-Theodor-Brücke. Für die fast quälend schöne Ansicht vom nördlichen Neckarufer spielt sie nach dem Schloss — und noch vor der sich kraftvoll aus dem Stadtkörper erhebenden Heiliggeistkirche — die Hauptrolle. Nach Ursprung noch im 13. Jahrhundert, nach acht Holzvorgängern wurden 1786-88 endlich Nägel mit Köpfen gemacht. Unter der Regentschaft Carl Theodors, der aber zu diesem Zeitpunkt schon in München in seiner neuen Residenz, wurde nun dauerhaft gebaut. Seither spannen breite sandsteinerne Tonnengewölbe von Ufer zu Ufer. Zu beiden Seiten steigt der Übergang leicht an, was die Ansicht umso spannungsvoller macht. Dem tragen freilich auch die beiden Skulpturengruppen und das so malerische Brückentor auf der Südseite gewichtig zu.
     Man wähnt sich vor dem Idealbild einer Brücke: Solidität verheißend und kunstvoll zugleich, gleichsam dem markanten Brückentor "entspringend". Eine der schönsten (historischen) Brücken ganz Deutschlands, ganz unbezweifelbar. Das malerische Brückentor, auf sich selbst gestellt, rührt genug an. Gar reizend streben die beiden schlanken Rundtürme in die Höhe, von spätgotischer Substanz, gedeckt aber seit dem späten 18. Jahrhundert von barocken Hauben mit hohen Spitzen. Die zahlreichen horizontalen Schießscharten weißen
     Noch ins Mittelalter. Ganz barock dagegen der Tordurchlass — die mittlere der drei Hauptpartien — der die fast märchenhafte Bildhaftigkeit des Gebäus vollendet. Bemerkt man nicht Augen und Nase, und wird das hohe Rundbogentor darüber nicht zu einem Schlund? Der untere Abschnitt der verputzten Türme, wie auch die sandsteinernen Partien rechts und links des eigentlichen Durchgangs sind durch Streifen rustiziert. Dann folgt der Mittelpartie ein Gebälk, dann ein Dreiecksgiebel — wiederum zu beiden Hauptseiten. Endlich fährt ein immer schmalerer Aufbau vom Giebel zwischen die beiden Türme — denen derweil das alleinige Ausklingen vorbehalten. Man darf das Brückentor, welches, wie schon zweimal dargelegt, neben drei anderen das schönste Badens, getrost unter die ausdrucksvollsten Stadttore ganz Deutschlands rechnen.
     Nach einem wirklichen Abschlusse für diesen Vortrag über Heidelbergs Altstadt soll nicht gesucht werden. Der Höhepunkt einer jeden Abhandlung, eines jeden Besuches ward wohl mehrfach angedacht, in seinen bedeutenden Einzelheiten aber aufgespart: die Schlossruine, die den Wanderungen ein eigener Beitrag wert werden musste. Und wie das Schloss die Vollendung jeder, damit auch unserer Besichtigung, so ist sie obendrein der topographische Höhepunkt der Stadt. Machen wir uns also auf, auf einen steilen Anstieg gefasst, auf das nächste Knöpfchen "Heidelberg Schloss" drückend!
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[1] Friedrich Nietzsche: nachgelassenes Fragment, Sommer 1888, Kritische Studienausgabe, München 1980, 13,500
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Quellen
1) die Bauwerke selbst - Stilmerkmale und Jahreszahlen; Stadt und Landschaft
2) Kupferstich und Stadtbeschreibung Matthäus Merians aus "Topographia Palatinatus Rheni"
3) Bernd Müller "Architekturführer Heidelberg, Bauten um 1000-2000", Edition Quadrat Mannheim, Ausgabe 1998
4) Dr. Emil Lacroix und Dr. Heinrich Niester  "Kunstwanderungen in Baden", Chr. Belser Verlag Stuttgart, Ausgabe 1959
5) Homepage  
www.heidelberg.de
6) Robert Salzer und Roland Vetter "Das Schloss gesprengt, die Stadt verbrannt. Zur Geschichte Heidelbergs in den Jahren 1688 und 1689 und von dem Jahre 1689 bis 1693", Nachdruck der Ausgabe von 1878/79, kommentiert von Roland Vetter, Guderjahn Heidelberg, Ausgabe 1993
7) Informationstafeln vor Ort

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