Reizvoll steht die Zähringer Ruine auf einem Ausläufer des Hochschwarzwalds, nicht allzu hoch über dem nördlichen Freiburger Stadtteil, welcher nach der Burg Zähringen benannt. Die alte Veste bedeutet nichts Geringeres als den Stammsitz des in Südbaden im Hochmittelalter so verdienstvoll wirkenden Geschlechtes der Zähringer Herzöge! Zahlreiche Stadtgründungen wie beispielsweise Bern, Freiburg, Villingen, Haslach und Offenburg gehen auf die mit den Staufern verwandten Herzöge zurück.
Umso trauriger gewiss, dass von der Stammburg des einflußreichen Geschlechtes nicht mehr erhalten als der Zylinder des Bergfrieds und Teile der Ringmauer. Man erfreut sich an den ansehnlichen Resten; alleine, was vorhanden, kann keineswegs wie beispielsweise die Stammburg der Badener Markgrafen, die Ruine Hohenbaden, die einstige Bedeutung des Burgbesitzers nachzeichnen.
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Der nicht allzu stämmige, eher schlanke Zylinder des Bergfrieds ist unangefochten die Attraktion der Zähringen. Elegant steht er auf dem "leergefegten" einstigen Burghof (Bild links). Wenige originale Öffnungsdetails blieben erhalten. Schöne Zutaten des 19. Jahrhunderts sind der Zinnenkranz und die Außentreppe.
Die Rundform des Turmes macht diesen ganz automatisch weniger wuchtig, einstmals weniger respekteinflößend; auch deshalb, und weil sie aufwendiger bei der Konstruktion findet man in Baden weit häufiger viereckige als runde Bergfriede. Weitere Beispiele zeigen die Burgruinen der Strahlenburg (Schriesheim), der Windeck (Weinheim) und der Sausenburg (Kandern).
Durchaus noch lange Reste der Ringmauer findet man vor allem nördlich und westlich des Bergfrieds. Hier führt kein eigentlicher Weg entlang, und so mögen diese zum Teil noch beeindruckenden Mauern den meisten Besuchern verborgen bleiben. In Zusammenschau mit dem Bergfried ergibt sich darüberhinaus noch manch' trutzige Ansicht.
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Der 7 Meter breite, 18 Meter hohe Bergfried kann erklommen werden. Als Lohn für die Mühen warten treffliche Aussichten, gleich ob in den Hochschwarzwald im Osten oder in die Weite der Rheinebene nach Westen. Der Schwarzwald wartet hier mit dem Kandel, eine der höchsten Erhebungen des badischen Gebirges auf; dem will die Rheinebene nicht zurückstehen, sich durch einen Blick auf das ausgebreitete Freiburg und beste Übersicht auf den Kaiserstuhl, an guten Tagen Blick auf die Silhouette der gegenüber aufragenden Vogesen feil bietend.
Mag für die Grundzüge der Burggeschichte die hiesige Informationstafel zitiert werden: "Die mittelalterliche Burg wurde 1128 erstmals urkundlich erwähnt. Der Bau wurde bei Auseinandersetzungen mit den Grafen von Freiburg wiederholt zerstört. Nach dem Wiederaufbau im 13, Jahrhundert wurde sie 1525 im Bauernkrieg endgültig zerstört. Der ehemalige Stammsitz der Herzöge von Zähringen diente später der Traditionsbildung des Hauses Baden. Die Ruine wurde 1815 vom großherzoglichen Haus erworben. Sie steht auf Gemarkung Wildtal und ist heute im Besitz der Stadt Freiburg." Als Teil des Kulturpfades Gundelfingen zeichnen BUND - Schwarzwaldverein - Verein für Heimatgeschichte die dankenswerte Verantwortung für Erstellung genannter Tafel.
Dem möchte der Autor einzig hinzufügen, dass die Errichtung der Burg unter dem Zähringer Herzog Berthold II. nach 1078 erfolgte.
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