In der Talstraße und einigen Nebenwegen gewahrt man eine Vielzahl von Fachwerkhäusern. Diese stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, darüberhinaus aber auch aus dem gesamten 20. Jahrhundert. Als eine echte wie löbliche Besonderheit lässt man also die Neubauten des vergangenen Jahrhunderts im Gewand des Fachwerkprinzips auftreten. Wenngleich diese im Detail gegenüber den "Originalen" abfallen, so sorgen sie im Gesamtbild für eine beachtenswerte Kontinuität, die dem Erscheinen Sasbachwaldens keinen geringen Dienst erweist. Man findet sich in einem reizvollen Fachwerk-Dorf wieder, in einer Umgebung also, die einst "Standard" in Badens Dörfern, der aber durch den Modernismus, das 20. Jahrhundert aber bis auf wenige Ausnahmen getilgt wurde. Um so dankbarer ist man also dieser ungewöhnlichen Erscheinung; und wem es nach schönen Fachwerk-Details gelüstet, der erfreue sich am nicht kleinen historischen Bestand, der bei solcher Grundhaltung freilich besonderem Schutz unterliegen musste. Wo andernorts mitunter fast alles Fachwerk ausgemerzt ward, blieb dieses hier erhalten, wurde zugunsten der Gesamterscheinung sogar noch ergänzt.
Neben der angenehmen architektonischen, städtebaulichen Wirkung, bekrönt von der Pfarrkirche, neben der reizenden landschaftlichen Situierung am Westhang der Hornisgrinde, gefällt auch der durch das Dorf rauschende Bach, manch' malerischen Winkel evozierend.
Alleine dass das Dorf in seinen ansehnlichen Partien nicht allzu groß, will man für einen Eintrag halten. Der Genuß des Baukunstliebhabers, er mag seine Sättigung durch die Natur befördern. In der Nähe findet man im übrigen das Brigittenschloss, eine Burgruine, die zwar fast völlig abgegegangen, die aber mit vorzüglicher Aussichtsmöglichkeit auf Rheinebene und Vogesen (bei guten Sichtverhältnissen) ausgestattet.
2
|