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Vielleicht entdeckt man Eigeltingen, respektive dessen ansehnlichen Ortskern, während man auf dem Weg zum sehr schönen und ungleich bekannteren Schloss Langenstein, einer Zierde unter Badens Schlössern. So jedenfalls erging es dem Autoren, der nach getaner Schloss-Besichtigung gerne zurückkehrte um eingehender zu betrachten. Eigeltingen ist mit ca. 3.500 Einwohnern immerhin eigenständige Gemeinde im Landkreis Konstanz, liegt damit im Hegau, nahe zum Bodensee. Vor der badischen Ausuferung im frühen 19. Jahrhundert war man autonomes reichsritterschaftliches Gebiet, wovon im Ort insbesondere das gefällige Schloss Hegi (oben per Nordseite abgebildet) noch Zeugnis ablegt.
Schloss Hegi ist zugleich die Hauptsehenswürdigkeit der Gemeinde, jedoch nicht ohne im historischen Zentrum Eigeltingens von weiterer Ansehnlichkeit ergänzt zu werden. Neben mancherlei Fachwerkhaus darf man namentlich die katholische Pfarrkirche im Stil des badischen Klassizismus und das Rathaus, welches aus Fachwerk konstruiert, herausheben.
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Die drei historischen Sehenswürdigkeiten Eigeltingens: links Schloss Hegi, in der Mitte das Rathaus und rechts St. Mauritius. Das links mit seiner Hofseite abgebildete Schloss gefällt hier insbesondere durch den wuchtigen polygonalen Treppenturm, welcher sich in typischer Spätgotik-/Renaissance-Manier als eigener Baukörper dem Hauptbau anlehnt. Letzterer ein gedrungener dreistöckiger Kasten von rechteckiger Grundfigur mit hohen Stufengiebeln an den beiden Querseiten.
Das Rathaus gefällt gegenüber den weiteren Fachwerkgebäuden durch die zahlreichen Schmuckverstrebungen der Vorderseite, macht außerdem durch einen Dachreiter mit Zwiebelhaube auf sich aufmerksam.
St. Mauritius, in strenger Ost-West-Ausrichtung, ist oben mit der westlichen Eingangsseite abgebildet. 1836 errichtet durch den Baumeister Oehl, einem Schüler des berühmten badischen Klassizismus-Architekten Friedrich Weinbrenner, ist der Kirchenbau auch 10 Jahre nach dem Tode Weinbrenners dessen Formensprache noch überwiegend verpflichtet. Scharf geschnittene Baukörper, Kargheit der Fassadendetails und Monumentalität der klaren Massenwirkung sind also auch für St. Mauritius gestaltprägend. Der Glockenturm tritt auf der Westseite deutlich vor das Langhaus, dieses mit den hinteren Kanten aber noch deutlich schneidend. Durch eine hohe Rundbogen-Nische in der vorderen Fassade des Turmes betritt man das Gotteshaus. Die durchstoßene Vorderseite des Langhauses wird durch zwei lange Rundbogenfenster und einen Dreiecksgiebel gegliedert; letzterer beschließt das nicht niedrige Satteldach der Saalkirche.
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Schloss Hegi darf man nicht ohne den aktuellen Eigentümer Freedun Ostowar nennen. Ihm nämlich ist die vorzügliche Ansicht des Schlosses zu danken. Was man heute kaum mehr gewahrt, ist der traurige Zustand vor dem Erwerb, bei welchem nicht nur die Fassaden nicht mehr von alter Bedeutung, sondern ganze Gebäudepartien im Laufe der nachmittelalterlichen Jahrhunderte verschwunden waren! Durch akribische Untersuchungen und Vergleiche mit den weit besser erhaltenen Schlössern der näheren Region, stellte man weitgehend das wertvolle spätgotisch-renaissanceistische Aussehen, das also der Blütezeit des Schlosses wieder instand. Dem zollen nicht nur die Autoren dieser Website ihren Respekt! Pankratz von Stoffeln war es im übrigen, der Hegi um 1543 in genannten Stilmerkmalen errichtete. Links sieht man die Spitze des kräftigen Treppenturms an der Ostseite des Hauptbaus und rechts die effektvollste Schloss-, die Nordseite. Letztere gewinnt ihren Reiz durch Mannigfaltigkeit der Baukörper, die hier zwanglos zu einem "Architektur-Agglomerat" vereinigt. Der höhere Treppengiebel gehört zum Hauptbau, von welchem ein gedrungener Rundturm abgeht, bzw. mit einem Nebenbau mit dem zweiten Treppengiebel verbindet. In den Fassaden sitzen unter anderem schöne Steinkreuz-Fenster, wie sie für die Spätgotik typisch.
Typisch für den Klassizismus in Baden, näherhin für dessen Kirchtürme ist deren formale Absetzung der Turmspitzen (mittlere Abbildung): auf den reinen Baukörper der unteren Strecke folgt nach zäsierendem Gesimsband die konstruktive (baugliederhafte) Wirkung des Glockengeschosses. In diesem Fall sind es pro Seite je zwei Eckpilaster und je ein mittlerer Pilaster, die die jeweils zwei Schallöffnungen zwischen sich nehmen; standardmäßig schließt ein vierseitiges Zeltdach, das nahe der Traufe einen Knick erfährt. Mehr Bilder zur Kirche gibt es im Artikel unter "Im Stile Weinbrenners - Sammlung 4" dieser Website.
Schaue man auch in Eigeltingen vorbei, wenn man zur Besichtigung von Schloss Langenstein aufgebrochen; es lohnt sich!
Quellen
1) die Bauwerke selbst - Stilmerkmale
2) Wikipedia-Artikel Eigeltingen
3) örtliche Informationstafel, Steintafel an St. Mauritius (Baumeister und Entstehungszeit)
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