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Schloss Hohenlupfen, eine durch Renaissance und Barock veränderte und veredelte Burg, steht mit ihrem sehr ansehnlichen Bergfried ausgesprochen reizvoll über der Stadt Stühlingen, damit zugleich am östlichen Rande des badischen Albgaus hoch über dem mittleren Wutachtal. Stühlingen gehört nebst Hohenlupfen zum Landkreis Waldshut und war bis zur badischen Landnahme Anfang des 19. Jahrhunderts Teil des Fürstentums Fürstenberg. So an den Südrand Badens gelangt, grüßt die kunstvolle Spitze des wuchtigen Bergfrieds in die ganz nahe Schweiz, namentlich nach Schaffhausen hinein.
Die Nähe der Schweiz wurde der Burg aber zum Verhängnis! 1499 im Schweizerkrieg zerschlugen die Eidgenossen die Veste. Hernach nur wieder notdürftig instand gesetzt, begann die Geschichte des Schlosses durch umfangreichen Umbau 1620-1624: aus der maroden Burg entstand unter Maximilian I. von Pappenheim eine repräsentative Schlossanlage. Ihr Aussehen hat bis heute weitgehend Gültigkeit, ergänzt vor allem noch durch die Barockspitze des Bergfrieds.
Die obige Abbildung zeigt die südöstliche Außenseite des zweiflügeligen Schlosses, dominiert, wie alle Schlossansichten, vom auffälligen Bergfried.
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Links oben gewahrt man die Zusammenschau mit der Stadt Stühlingen, deren obere Partie von einem Kapuzinerkloster geprägt wird. Darunter die Perspektive von genanntem Kloster, dem Schloss bereits so nahe gerückt, dass fast nur noch der hohe Bergfried aus der umgebenden Vegetation herauszutreten vermag.
Rechts blickt man über den nicht allzu geräumigen Schlosshof. Das Gebäude besteht aus zwei rechtwinklig aneinander stoßenden Flügeln. Der mächtige Bergfried "steckt" im Nordost-Flügel, dem etwas kürzeren der beiden.
Es ist der einerseits so kraft- und andererseits so kunstvolle Bergfried, der dem Schloss seinen eigentlichen Reiz verleiht. Der untere, dabei längere Abschnitt des quadratischen Turmkorpus wurde mit Buckelquadern ausgeführt, was auf eine Errichtung im späten 12./ frühen 13. Jahrhundert, also noch in romanischer Zeit schließen lässt. Der Bergfried ist damit das älteste Stück Außenarchitektur, gleichsam der "Überlebende" aus wehrhaften Burgtagen. Ganz anders die Spitze, die das bedeutende kunstvolle Moment eingibt: der mächtige Korpus geht in ein Oktogon über, welchem dann eine Welsche Haube aufsitzt. Oktogon und Dachzwiebel sind barocke Gestaltung, und zwar von solcher Manier, dass der Turm ohne weiteres als mächtiger Chorturm eine Kirche durchgehen könnte! Die kunstsinnige Barockspitze macht aus dem Schlossturm einen der ungewöhnlichsten wie schönsten Bergfriede Süddeutschlands! Man wird nur sehr selten vergleichbare Bergfriede finden – eine enorme überregionale Bedeutung für das ansonsten unprätentiöse Schloss.
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Der einzige Schlosszugang führt durch das rundbogige Tor eines vorgelagerten Ökonomiebaus – wie auf der Abbildung links nachzuvollziehen.
Gegen Westen trennt ein Halsgraben von der weiter ansteigenden Topographie ab. In der Mitte gewahrt man die entsprechende Perspektive. Man blickt durch dichte Vegetation in den Schlosshof, der sich nach Westen öffnet. Die Burg muss hier einst eine Schildmauer, zumindest hohe Mauern besessen haben um die militärisch anfällige Seite zu sichern. Von diesem wehrhaften Element ist heute leider nichts Entscheidendes mehr zu gewahren. Im Zuge der Umwandlung zum Schloss wurden die schützenden Mauern geschliffen.
Eine reizende Reminiszenz des alten Bollwerks dagegen auf der Ostseite, wo ein dem Schloss vorgelagerter kleiner Rundturm bereichert. Außerdem sieht man die gekürzte Ringmauer, wie der Bergfried aus Buckelquadern errichtet, damit wie jener von hohem Alter zeugend.
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Die Grafen von Lupfen erbauten die Burg, welche 1093 erstmals genannt wurde. Vermutlich diente das exponierte Felsplateau aber bereits den Römern als Standort eines Kastells, zumindest eines Wartturmes. So steht das Schloss also auf bemerkenswert altehrwürdigem Platze.
Auf die Grafen von Lupfen folgten die Herren von Küssaburg, deren Stammsitz – heute eine beeindruckende Burgruine – in nicht allzu weiter Ferne auf dem Küssaberg am Rhein.
1251 übernahm wieder das Haus Lupfen, per Linie Lupfen-Stühlingen. 1582 erlosch auch die Stühlinger Linie, starb das Grafen-Geschlecht also aus, und der Besitz kam an die Marschälle von Pappenheim.
1639 fiel das Schloss nachhaltig an das in der Region bis heute bedeutende Haus Fürstenberg, welches es bis 2011 inne hatte. Als eigene kleine Herrschaft, der Landgrafschaft Stühlingen, sah man im Schloss Hohenlupfen bis 1723 die Residenz. Seit Dezember 2011 darf sich eine Privatperson aus der schweizerischen Nachbargemeinde Schleitheim Schlossherr nennen.
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Links Blick durch winterkahle Bäume über den Schlosshof zum Bergfried. Nach Westen und Süden ist der Burggraben noch nachvollziehbar.
Rechts unten der ansehnliche Ökonomiebau, durch welchen man zum Schloss gelangt. Das leider zur Hälfte niedergebrannte Bauwerk (Abgang auf der anderen Seite) zeigt im Giebel schönes Fachwerk, darüberhinaus beachtenswerte Renaissance-Details für die Öffnungsrahmungen.
Rechts oben nochmals die majestätische Situierung des Schlosses, mit dem hohen Bergfried weit ins Land schauend, das Wahrzeichen dieser Gegend und automatischer Blickfang für jeden Nahenden. Die beiden Schlossflügel enthalten Wohnräume, einen Rittersaal und die Schlosskapelle. Die Fassaden der Schlossflügel zeigen edle Renaissance-Fenstergewände, auch noch manch' gotisches Detail wie das spitzbogige Tor und die langen Spitzbogen-Fenster der Kapelle. Es ist und bleibt jedoch der oben ausführlicher beschriebene Bergfried, der als bedeutender Ruhm die bauhistorische Stellung des Schlosses Hohenlupfen begründet.
Quellen
1) die Bauwerke selbst - Stilmerkmale; Schloss und Landschaft
2) Dr. Emil Lacroix und Dr. Heinrich Niester "Kunstwanderungen in Baden", Chr. Belser Verlag Stuttgart, Ausgabe 1959
3) Wikipedia-Artikel Schloss Hohenlupfen
4) örtliche Informationstafel
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