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Pfarrhäuser (diverse Landkreise) / ca. 1810-1840
In diesem Beitrag werden Beispiele für Pfarrhäuser im Weinbrennerstil gezeigt. Diese Gebäude waren vor allem der Funktion verpflichtet, ökonomisch herzustellen. Gestalterischer Aufwand konnte demnach nicht zur Enfaltung kommen. Manch' Pfarrhaus musste ohne jeglichen Fassadenschmuck errichtet werden; aber auch die reicheren Beispiele zeigen nur für die Eingänge gewissen Aufwand wie Pilaster oder Balkenverdachungen. Nichtsdestrotz entbreitet auch hier die Weinbrennerstil-typische Wirkung reiner Baukörper keine geringe Wirkung. Gleichsam als Paradebeispiele des gestalterischen Minimums zeigen sie durch ausgewogene Proportionen, letzte Details wie Fenstergewände, Klappläden, Dachgesimse, Kaminzüge, Sockelstreifen, Freitreppen mit Eisengeländern gefällige Gebäudeansichten, eine Noblesse, die man eingedenk der spärlichen Mittel kaum vermuten wollte.
Links katholisches Pfarrhaus in Kappel (Gemeinde Kappel-Grafenhausen, Ortenaukreis) bei der gleichfalls klassizistischen Kirche St. Cyprian (Sammlung 1). Rechts Pfarrhaus in Münchweier (Ettenheim, Ortenaukreis), gleichfalls bei einer klassizistischen Kirche "Zum heiligen Kreuz" (Sammlung 1) erbaut.
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Links oben katholisches Pfarrhaus in Oberzell (Reichenau, Landkreis Konstanz) bei der bedeutenden romanischen Kirche St. Georg (UNESCO-Weltkulturerbe).
Darunter evangelisches Pfarrhaus, errichtet vom Weinbrenner-Schüler Hans Voss in Scherzheim (Lichtenau, Landkreis Rastatt) bei der klassizistischen Kirche von Friedrich Weinbrenner (Sammlung 1).
Rechts katholisches Pfarrhaus in Eisental (Bühl, Landkreis Rastatt), erbaut von Wilhelm Vierordt.
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Links Pfarrhaus in Schliengen (Landkreis Lörrach).
Rechts oben evangelisches Pfarrhaus in Lahr (Ortenaukreis).
Rechts unten katholisches Pfarrhaus in Oberweier (Friesenheim, Ortenaukreis).
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Links nochmals das Pfarrhaus in Oberzell.
Rechts oben erneut das Pfarrhaus in Münchweier.
Rechts unten nochmals das katholisches Pfarrhaus in Eisental in Zusammenschau mit St. Matthäus, errichtet im Weinbrennerstil (Sammlung 2).
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Links evangelisches Pfarrhaus in Ittersbach (Karlsbad, Landkreis Karlsruhe) mit beeindruckend bildhafter Vorderseite in schöner Ensemblewirkung mit der gleichfalls klassizistischen Kirche (Sammlung 4).
Rechts oben nochmals das Pfarrhaus in Schliengen; der Eingang kraftvoll von Pilastern gesäumt.
Rechts unten Pfarrhaus in Gottenheim am Kaiserstuhl (Lankreis Breisgau-Hochschwarzwald), einmal mehr von Hans Voss erbaut.
Quelle
1) die Bauwerk selbst - Stilmerkmale; Betrachtung der Gebäude vor Ort; Entstehungszeit abgeschätzt
2) für die durch Hans Voss erbauten Pfarrhäuser: Hubert Kewitz "Der Weinbrenner-Schüler Johann (Hans) Voß“, Artikel aus "Geroldsecker Land" 1974, Heft 16, S. 89-103
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Als schönster Vertreter der badischen Pfarrhäuser im Weinbrenner-Stil sei auf das alte evangelische Pfarrhaus in Emmendingen (Landkreis Emmendingen) etwas genauer eingegangen.
1828 errichtet, ein durch Ausgewogenheit gefallendes Gebäude. Klare horizontale Schichtung der Fassade: Sockelgeschoss mit vorgelagerter Treppenanlage, zwei Hauptgeschosse mit trennendem wohl proportioniertem Gesimsband und endlich das ruhige Walmdach.
Das Sockelgeschoss bedeutet eine reizvolle trutzige Aufweitung nach unten und besitzt einen bemerkens-werten grotten-ähnlichen Durchgang parallel zur Treppe.
Die angemessene Würdeform für das Pfarrhaus entsteht vor allem durch die vornehme symmetrische und in rotem Sandstein ausgeführte Treppenanlage mit ihrem filigranen Eisengeländer — sowie durch die Gestaltung des die Treppe auf sich vereinigenden Haupteingangs im ersten Obergeschoss. Dieser wird von zwei lasthungrigen Pilastern freigehalten, die mit ihren dorisierenden Weinbrenner-Kapitellen ein schweres Gebälk tragen, dessen oberer fein profilierter Abschnitt sich als Verkröpfung des die Hauptgeschosse zäsierenden Gurtbandes gefällt.
Die ansonsten ruhige und sparsame Detaillierung — einfache Öffnungsrahmen mit Holzklappläden und kaum spürbares Dachgesims — lässt dem Pfarrhaus die primäre Wirkung als freistehender Baukörper.
Man findet zurückhaltende Erhabenheit, die dem Pfarrhaus gut ansteht. In den ersten drei Jahrzehnten wurde eine nicht geringe Anzahl neuer Pfarrhäuser im Weinbrenner-Stil errichtet; das Emmendinger Exemplar, wenn auch nicht mit bedeutendem Abstand, stellt die gelungenste Ausführung dar.
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Quellen (Pfarrhaus Emmendingen)
1) das Bauwerk selbst - Stilmerkmale und Wirkungen; Betrachtung des Gebäudes vor Ort
2) örtliche Informationstafel
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