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Evangelische Kirche in Altenheim (Neuried, Landkreis Ortenau) / Friedrich Weinbrenner / 1813
Zwischen den Fachwerkhäusern Altenheims wächst eine klassizistische Kirche empor, eine besondere Kirche, gar eine der besten dieser im Sinne Weinbrenners interpretierten Stilart. Der Entwurf stammt von Friedrich Weinbrenner (dem badischen Oberbaudirektor der ersten drei Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts) höchst persönlich [A]; die hohe gestalterische Qualität des Bauwerks legt diesen Schluss ohnehin schon nahe. Vor Ort überführte der ansonsten wenig bekannte Baumeister Ludwig Krämer (aus Malterdingen) die theoretischen Planungen in praktische, bauliche Existenz. Weinbrenners Komposition beeindruckt durch die im Grunde unverblümt zur Schau gestellten Baumassen, die als das formale i-Tüpfelchen in wunderbarstem Kontrast zu den umgebenden feingliedrigen Fachwerkhäusern stehen.
In der von Weinbrenner ohnehin preferierten unverstellten Körperhaftigkeit, hier von Turm und Kirchenschiff, findet sich bestenfalls ein Minimum an gliedernden Bauteilen. Mit diesem Minimum aber wurde eine optimale Ausstrahlung gewonnen. Insbesondere die beiden Giebelfassaden des Langhauses sind zu nennen, erscheinen in aufregender, übersteigerter Wirkung, die das Gotteshaus tatsächlich weit größer erscheinen lässt als die vorhandene dreidimensionale Ausdehnung. In dieser Monumentalität erfährt der Kirchenbau letztlich den ihm zukommenden Maßstab.
Das kraftvolle, wuchtige Auftreten des Gebäus bewegt sich ganz im Sinne der weinbrennerschen Gestaltungsansprüche. Die zur Schau gestellte und Massivität implizierende Baumasse, wie bereits eingeführt auf Gliederung und Fassadenschmuck beinahe völlig verzichtend — sie stand (kleines Gebäude hin — kleines Gebäude her) 1813 noch ganz im Geiste der Revolutionsarchitektur, welche gerade auf den "frühen" Weinbrenner einen bekanntlich nicht geringen Einfluss ausübte. In den Kräfte zehrenden Mühlen des Baualltags, auch den politischen Unsicherheiten jener Jahre, die die Existenz des Großherzogtums in Frage stellten, hatte sich Weinbrenner Stück für Stück von diesem Geiste verabschiedet. Ohnehin stieß er in den ersten (Ober-)Baudirektor-Jahren in Karlsruhe mit jenen "unwirschen" Fassadenbildern allenthalben auf Unverständnis. Obgleich Weinbrenner keineswegs klein bei gab, realistischer, angepasster wurde sein Entwurf trotzdem. Das ging auch hier nicht spurlos vorüber; die konsequent entfaltete Monumentalität fast "nackter" Baukörper spricht aber noch viel von Weinbrenners frühen Entwurfsprinzipien.
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